Viel zu lange gezittert für drei wichtige Punkte

Nachdem wir in den letzten Wochen gegen Eggingen und Grimmelfingen zu wenig Punkte geholt hatten, zählte im Heimspiel gegen den VfL Ulm nur eins! 3 Punkte, egal wie! Da wir in den letzten Wochen trotz der schmalen Ergebnisse immer gut gespielt hatten, mussten wir von der Herangehensweise gar nicht so viel ändern. Es galt den Fokus einzig aufs Ergebnis zu richten!

Die Gäste aus Ulm kamen als spielstarke Mannschaft, die nach den Erfolgen aus den letzten Wochen auch sicherlich Selbstbewusst auftreten würden. Eine Mannschaft, die gerne den Ball hat und damit gut umgehen kann, aber nicht so gerne verteidigt. Folglich war der Spielplan, hinten sicher zu stehen und die Räume, die sich definitiv bieten würden, zu nutzen. 

So ging es auch los. Wir waren zunächst in der Defensive gefordert, unsere Abwehr auf die Spielweise des Gegners einzustellen, was uns nach wenigen Minuten gelang. Wir machten die Räume im Zentrum zu und verteidigten als Team eng gestaffelt. Aus dieser Sicherheit gingen es ins schnelle Umschaltspiel. Vor allem über unsere linke Seite mit Noah Strohmaier brachen wir immer wieder durch. Zunächst blieben das Ansätze. Zum Beispiel als Felix Nüßle nach einer Flanke von links mutterseelenallein am Strafraum stand, ihm aber der Ball durchrutschte. 

Nach 20 Minuten fiel das erlösende 1:0. Eigentlich war der Angriff schon vorüber. Wir hatten aufs Tor geschossen, Ulms Torwart den Ball gehalten. Aber er ließ ihn wieder fallen und so lag er da zwischen Torwart und Verteidiger, die sich nicht einig werden konnten, wer den Ball nun nehmen sollte. Noah nutze den Moment der Verwirrung gedankenschnell aus, spritzte zwischen die beiden und spitzelte den Ball mit der Fußspitze am verdutzten Schlussmann vorbei ins Netz. 

Nach dem Führungstreffer spielten wir konzentriert weiter, standen hinten sicher und verlegten uns noch mehr aufs Kontern. Gelegenheiten boten sich genug, doch wir spielten keine zu Ende. Entweder geriet der Ball in die Tiefe zu lang, was dann Janik Blum im schmerzhaften Zusammenprall mit dem Torwart büßen musste oder wir liefen ins Abseits. Mit etwas mehr Coolness hätten wir hier leicht nachlegen können.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass eine Menge Pech unsere Abschlussaktionen begleitete. Nach einem Freistoß von der linken Strafraumkante fehlten Markus Goldbach 2 Schuhgrößen, um den Ball ins Tor zu kriegen. Mit seiner natürlichen Größe touchierte er den Ball aber nur leicht, sodass er knapp am Pfosten vorbei ging. Kurz drauf köpfte Michael Kraus einen Eckball an die Latte.

Wenige Minuten vor der Pause passierte der einzige Aufreger vor unserem Tor. Nach einer Freistoßflanke verloren wir einen Ulmer Stürmer aus den Augen. Dieser kam aus etwa acht Metern völlig frei zum Kopfball. Zum Glück setzte er die Kugel wenige Zentimeter über den Querbalken. So ging es mit einer knappen Führung in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Gäste noch offensiver. Wir waren im „Dauerverteidigungsmodus“. Doch wir standen eng und sicher. Außer einem halbgaren Schuss aus der Distanz fand kein Ball den Weg auf Davids Tor. Unsere Konterchancen wurden seltener, wir waren alle hinten gebunden, aber dafür besser, denn es nahmen auch immer weniger Verteidiger den weiten Weg nach hinten auf sich. Doch auch in Halbzeit zwei schafften wir es nicht daraus ein Tor zu erzielen. Noah Strohmaier, Jo Rau und Nikki Kroll brachen jeweils über die Außenbahn durch, schossen beim Flanken aber alle einen Verteidiger an, und das obwohl wir teilweise in Überzahl im Zentrum waren. Und auch als der Torwart bei einem seiner vogelwilden Ausflüge schon ausgespielt war, brachten wir keinen Abschluss aufs Tor. 

Die sehenswerteste Chance hatte Nikki Kroll. Er nahm einen langen Ball halbrechts im Strafraum an, lupfte ihn über den verdatterten Verteidiger und stand mit der Ballannahme allein vor dem Torwart. Die Aktion hätte ein Tor verdient gehabt. Doch er belohnte sich nicht und schoss dem Torwart in die Arme. 

Weil wir unsere vielen Gelegenheiten nicht nutzten, hielten wir die Gäste weiter im Spiel. Und nur weil die Ulmer nicht aufs Tor schossen, hieß es nicht, dass sie nicht gefährlich waren. Es verlangte uns alles ab, die technisch starken Angreifer zu verteidigen und das bis zu 96 Minute, denn aufgrund mehrerer Verletzungsunterbrechungen (gute Besserung an dieser Stelle!!) kam noch einiges oben drauf, bevor wir den Sieg auf der letzten Rille ins Ziel retteten. 

Riesige Freude und riesige Erschöpfung hielten sich nach dem hart erkämpften Erfolg die Waage. Das hätten wir deutlich leichter haben können. Aber sch*** egal, im Abstiegskampf zählen nur die Punkte und die haben wir uns als Team erstritten, erzwungen, erkämpft und das war richtig geil! Mit dieser Einstellung müssen wir auch nächsten Sonntag wieder den Rasen umgraben.

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