Ein Unentschieden wie eine Niederlage

Nach den dürftigen Ergebnissen der letzten Wochen waren wir zum Siegen beim direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, dem RSV Ermingen, schon fast verdammt. Dass es schwierig werden würde, gegen die Offensiv gut besetzte und defensiv gnadenlos agierende Mannschaft vom Hochsträß war klar, aber dass wir uns derart (hier fehlen einem geradezu die Worte🡪 vielleicht dumm) anstellen würden, das tat richtig weh.

Obwohl wir wussten, was uns auf dem großen, offenen Platz erwarten würde, obwohl der Spielverlauf vorausgesagt wurde, obwohl wirklich nichts Überraschendes auf uns wartete, waren wir überhaupt nicht auf dem Platz. Von der ersten Minute an zu weit weg vom Gegenspieler, zu faul im Verschieben, zu pomadig in den Zweikämpfen und zu fahrig im Ballbesitz. Schlicht bodenlos. Warum auch immer, aber es war so. Wir hatten Glück, nicht schon nach einer Minute in Rückstand zu liegen, als Dominik Kraus einen Querpass in der Abwehr zum Gegner spielte. Dieser schoss zentral vor David Schied, aber nur gegen den Pfosten. 

Auch das erzielte keinen „Hallo-Wach-Effekt“ bei uns. Stattdessen bearbeiteten uns weiter die Gastgeber, die sich der schwierigen Situation im Tabellenkeller mental mehr gewachsen zeigten. Vor allem über den schnellen, technisch starken Angreifer auf ihrer rechten Seite entwickelten sie durchgehend offensive Gefahr. Wir fanden zunächst auch kein Mittel dagegen und selbst überhaupt nicht ins Spiel. 

Nach 20 Minuten gerieten wir dann zu allem Überfluss doch in Rückstand. Der Schiedsrichter sprach den Gastgebern einen Freistoß aus etwa 20 Metern halblinker Position vor unserem Tor zu, der beileibe keiner war. Doch davon unbeeindruckt zirkelte der Erminger Spieler den Ball perfekt über die Mauer und ins kurze Eck. David Schied im Tor war ohne Chance. Nach einem Eckball mussten wir beinahe noch den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Weder David noch die Abwehr kam richtig an die Flanke heran. Der Ball fiel einem Erminger wenige Meter vor dem Tor vor die Füße. Weil er im Abschluss einen Augenblick zögerte, bekamen wir gerade noch ein Bein dazwischen.

Das Schlimmste an der Situation war, dass die Gastgeber auch überhaupt nicht gut spielten, ganz im Gegenteil, vogelwild flogen ihre Bälle über den Rasen, aber wir stellten uns noch schlechter an, das war echt erschreckend. Kaum ein Pass kam an und unsere Abschlüsse kullerten geradezu auf gegnerische Tor. Hinten waren wir nach wie vor nicht griffig am Gegner. Für die Zuschauer war das Spiel im nasskalten Schmuddelwetter kein bisschen erwärmend. Den Notausstieg zurück ins Spiel betätigte nach 35 Minuten Philipp Gold für uns. 

Nachdem wir uns dann doch etwas gefangen hatten, bekamen wir einen Freistoß etwa 25 Meter zentral vor dem Tor zugesprochen. Unsicher, ob er den Ball flanken oder aufs Tor schießen sollte, entschied Philipp sich zum Glück für Letzteres. Ein perfekter Freistoß oben rechts in den Winkel. Das Traumtor brachte uns zurück ins Spiel. Von den Ermingern kam nun gar nichts mehr und wir bemerkten, dass wir Fußball spielen sollten. Zögerlich legten wir die Verunsicherung ab. 

Nach der Pause ließen wir sie ganz in der Kabine und waren endlich im Spiel. Insbesondere Felix Nüßle und Janik Blum kämpften sich mit Energie, Wille und Leidenschaft in die Partie. Wir spielten nun fast durchgehend in des Gegners Hälfte und kamen zu einem Angriff nach dem anderen. Der Abschluss blieb aber weiterhin dürftig. Die größte Gelegenheit vergab Janik, als er allein vor dem Torwart stehend Gewalt als Mittel der Wahl einsetzte und den Ball über das Tor jagte. 

Angriff um Angriff mühten wir uns bis zum Ende des Spiels ab. Ein Tor wollte aber nicht gelingen. Nach dem enttäuschenden Auftreten zu Beginn des Spiels war am Ende das Ergebnis die große Enttäuschung eines enttäuschenden Nachmittags. 

Da es schon am Montag mit dem Derby gegen Silheim weitergeht, heißt es jetzt vor allen Dingen, Mund abwischen, Ärmel hochkrempeln und den Abstiegskampf als das anzunehmen, was er ist. Kampf! Kampf um jeden Punkt in jedem Spiel!

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